Inhalt:
Henrik Henrikson betreibt eine PR-Agentur und will von Frauen nichts wissen. Lisa arbeitet als Cateringhilfe in seinem Unternehmen und wird überraschend von ihrem Freund sitzen gelassen. Beide Menschen sind so ungleich wie Himmel und Hölle. Die verhasste Tante Olga glaubt, dass Henrik verlobt sei – denn nur wenn Henrik eine vernünftige Frau heiratet wird das millionenschwere Hotel-Erbe an ihn übergehen. Nun möchte Olga die Verlobte kennen lernen, doch woher nimmt man spontan eine rothaarige, gefügige Verlobte aus gutem Hause?
Wie durch Zufall hat Lisa rote Haare und wird spontan von Henrik und seinem Bruder auserwählt bei dem Schauspiel mitzuwirken: sie soll ein Wochenende lang die erfundene Verlobte von Henrik mimen. Im Gegenzug bietet Henrik ihr ein Coaching an, welches ihr helfen soll die Männerwelt zu erobern. Anfangs ist Lisa wenig begeistert von dieser Betrügerei, doch schließlich willigt sie ein. Da wäre nur ein Problem: Lisa ist alles andere als gefügig, zurückhaltend und aus gutem Hause. Henrik bleiben nur wenige Tage Zeit, um sie in die Kunst des guten Benehmens und verheißungsvoller Liebespraktiken einzuweisen.
Inhaltselemente:
Meine Leseerfahrung:
Auf dieses Buch bin ich tatsächlich nur durch Zufall aufmerksam geworden, nämlich durch eine negative Rezension eines anderen Ebooks. Und ich bin sehr froh darüber. „Pygmalion“ war ein sehr schönes und lesenswertes Buch, was ich so nicht erwartet hätte.
Lisa und Henrik sind wirklich so grundverschieden, dass man meinen könnte, die würden im Leben nicht zusammen finden. Doch das Schicksal spielt manchmal nach eigenen Regeln. Henrik scheint sehr unnahbar und gefühlslos – anfangs recht unsympathisch. Lisa hingegen war mir mit ihrer offenen, ehrlichen und direkten Art gleich total sympathisch. Auch ihre Vergangenheit hat mich berührt. Das Coaching bzw. die Ratschläge von Henrik waren teilweise sehr interessant – da konnte man noch was lernen – manchmal aber auch nervig und Lisa tat einem dann direkt Leid. Im Verlaufe des Buches taut Henrik zum Glück immer mehr auf und lässt sich von Lisas Art anstecken, so dass er dann doch zu einem liebenswerten Charakter heranreift. Zwischendurch jedoch habe ich immer mal wieder den Kopf schütteln müssen, wenn die beiden wieder darauf beharrt haben, dass es sich um eine rein geschäftliche Abmachung handelt. Man hätte ihnen am liebsten eine Ohrfeige verpasst, denn die Liebe zwischen ihnen war mehr als spürbar.
Das Cover war anfangs etwas zu dunkel geraten, wirkte recht melancholisch. Inzwischen wurde es zum aktuellen Cover geändert, welches ich sehr viel passender finde. Fehler gab es nur geringfügig, nicht nennenswert. Der Schreibstil war einfach nur sehr angenehm zu lesen. Die Wortwechsel zwischen Lisa und Henrik und auch ihre Gedankengänge haben mir regelmäßig Lachtränen in die Augen getrieben. Die Charaktere waren gut ausgearbeitet. Auch wenn Henrik zwischendurch etwas zu sehr den „Gentleman“ raushängen lässt, so wird er zum Ende hin ein wirklich gereifter und viel menschlich wirkender Charakter. Die Story fand ich interessant und gar nicht so abwegig. Die Entwicklung der Handlung und die Rolle, die Tante Olga dabei spielt, fand ich gelungen und überraschend. Das Ende war dann auch ein sehr schöner Abschluss.
Fazit: Ein Buch über zwei ungleiche Menschen, die ganz schön lange brauchen um sich ihrer Gefühle bewusst zu werden und die erst zueinander finden müssen, um sich selbst zu entdecken. Und über eine Tante, die es faust dick hinter den Ohren hat und die man Ende einfach nur noch liebhaben kann.