Avandur

Cover vom ersten Band von "Avandur"

Autor: Günther Höfers
Genre: Fantasy
Umfang: 378 Seiten
Veröffentlichung: 5. Oktober 2016

Inhalt:

Düstere Zeiten stehen Avandur bevor. Im Dorf am Diamantenen See bricht eine rätselhafte Krankheit aus, viele Einwohner sterben. Bardo, der Kundschafter, wird ausgesandt um bei der Kräuterhexe Krauta um Rat zu fragen. Da sie aber selbst nicht weiter weiß, führt die beiden der Weg in den Silbernen Bergwald, wo eine weitere Kräuterfrau mit mehr Erfahrung lebt. Auf ihrer Reise begegnen die beiden vielen Gefahren, anderen Völkern, Vertrauten sowie Feinden und werden sogar voneinander getrennt. Bardo hat nur ein Ziel, heraufzufinden wie er seinem Dorf helfen kann, doch offenbar hat Avandur noch tiefergreifendere Probleme, die es gilt mit vereinten Kräften zu lösen.

Inhaltselemente:

Alle Einzelbände dieser Reihe:

Meine Leseerfahrung:

Dieses Buch wurde mir vom Autor Günther Höfers freundlicherweise als Rezensions-Exemplar zur Verfügung gestellt. An dieser Stelle nochmal danke dafür, ansonsten hätte ich definitiv etwas verpasst – auch wenn ich anfängliche Schwierigkeiten hatte.

Die ersten 15 Prozent des Buches laufen eher mäßig, wenn nicht schleppend. Ich hatte meine Schwierigkeiten reinzukommen. Es beginnt mit Bardos Treffen mit Krauta und einem kleinen Einblick in die missliche Lage in seinem Dorf. Dass die beiden schon am ersten Abend in einem Bett landen, fand ich übertrieben und unlogisch. Eine Liebesbeziehung ist ja ok und gehört eigentlich immer irgendwie dazu, aber in dem Fall hätte ich mir eine langsame Annäherung der beiden gewünscht. Eben mehr Romantik und vor allem mehr Details zu den Gefühlen der Charaktere.

Nachdem sich die Wege von Bardo und Krauta unerwarteter weise trennen, nimmt das Buch etwas Fahrt auf. Es folgen verschiedene Handlungsstränge und jeder für sich entwickelt seine eigene Dynamik. Als die Zwerge auf Bardo stoßen wird es immer besser, das war ungefähr bei 35% der Fall. Ab da steigert sich das Buch und wird immer besser. Als Leser möchte man mehr über Avandur und die merkwürdigen Geschehnisse im Land erfahren. Der Auftritt und die Zusammenarbeit vieler verschiedener Völker macht eine interessante Mischung. Auch die unerwarteten Gefahren, die an jeder Ecke lauern machen die Reise spannend. Ständig müssen die Charaktere ums Überleben kämpfen, ob durch Orks, Orkhunde, Magie oder einfach nur böse gesinnten Gegenspielern.

Bardo, sowie Krauta begegnen immer mehr anderen Personen oder Wesen, die mal mehr mal weniger freundlich gesinnt sind. Generell werden die Charaktere zwar authentisch dargestellt haben mir persönlich aber zu wenig Tiefe. Bis auf Bardo, über dessen Gemütszustand man zumindest nach und nach etwas erfährt, bleiben die Gefühle und Gedanken der anderen Charaktere weitgehend verborgen.

Der Schreibstil ist teils unausgereift, holzig oder einfach nüchtern bzw. zu sachlich. Im späteren Verlauf wird es stellenweise etwas besser und der Schreibstil nimmt flüssige Züge an. Der Lesefluss ist zwar nicht ganz so gut, wie bei anderen Fantasy-Büchern, aber man gewöhnt sich an den Schreibstil. Positiv hervorzuheben ist die geringe Anzahl an orthographischen Fehlern.

Die erste Version des Covers hätte mich im weiten Feld der Fantasy-Romane absolut nicht angesprochen. Fehlende Professionalität merkt man einem Cover sehr deutlich an. Die jetzt aktuelle Version des Covers wiederum sieht schon deutlich besser aus, bietet aber immer noch Verbesserungspotenzial. Insgesamt zeigt das Cover alles was für das Buch wichtig ist und verleiht eine ausreichend interessante sowie geheimnisvolle Note.

Alles in allem klingt das nach vielen negativen Punkten, aber die Geschichte entwickelt sich. Am Anfang hatte ich das Gefühl, dass der Autor selbst erst in die Geschichte und seinen Schreibstil finden muss. Aber bei welchem Autor ist das nicht so? Niemand ist perfekt und da mich die Geschichte insgesamt angesprochen hat und auch die Charaktere ihren Charme haben, freue ich mich schon auf den zweiten Band.

Fazit: Trotz einiger Schwächen war die zweite Hälfte des Buches letztlich doch eine deutliche Steigerung. Wenn die Charaktere noch etwas mehr in den Fokus rücken und die Story ein wenig gestrafft wird, bin ich guter Dinge, dass der zweite Band den ersten übertreffen wird.

Gesamtwertung:
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