Nur einen Klick entfernt

Cover von "Nur einen Klick entfernt"

Autor: Kira Gembri
Genre: Romantik
Umfang: 252 Seiten
Veröffentlichung: 1. Februar 2016

Inhalt:

Tom ist Programmierer, allein am Silvesterabend, und sucht nur jemanden zum Reden, als er in einem Erotik-Chatportal landet. Luna kann sich Besseres vorstellen, als sich immer wieder vor laufender Webcam und fremden Leuten auszuziehen. Erst versucht sie Tom wieder loszuwerden, doch schon bald gibt sie nach und es entwickelt sich eine interessante Email-Freundschaft. Beinahe jeden Tag schreiben die beiden sich Emails und reden über Gott und die Welt – mit viel Humor, aber oft auch sehr nachdenklich. Irgendwann macht es Klick und auf beiden Seiten entwickeln sich Gefühle – mit jeder weiteren Email. Doch Tom hat einen ernsten Grund für seine Einsamkeit und das macht ein Treffen mit Luna unmöglich.

Inhaltselemente:

Meine Leseerfahrung:

Mit Romanen von Kira Gembri habe ich bisher nur gute Erfahrungen gemacht. Daher war direkt klar, dass dieses Buch ebenfalls seinen Weg zu mir findet. Allein der Titel verrät schon annähernd worum es geht und das hat mich direkt angesprochen. Als erstes fällt der ungewöhnliche Stil des Buches auf. Es ist keine reine Textform, wie man es kennt, sondern alles (bis auf den Beginn) ist in Form von Email-Dialogen aufgebaut. Das gefällt mir sehr gut und passt natürlich auch wunderbar zur Geschichte.

Alles beginnt mit Tom und seinem einsamen Silvesterabend, den er nicht etwa mit Freunden oder Familie, sondern, nach dem Zocken eines Onlinespiels, in einem Erotikchat verbringt. Dort begegnet er Luna und kommt mit ihr ins Gespräch. Sie zögert erst, aber lässt sich dann doch auf eine Email-Korrespondenz mit Tom ein. Diese Art der Kommunikation und des Kennenlernens kann ich sehr gut nachvollziehen: vor vielen Jahren habe ich über ein Onlinespiel und später per ICQ, Skype, etc. meinen heutigen Ehemann kennen- und lieben gelernt. Sowas funktioniert tatsächlich – quasi per Klick. ;)

Die Dialoge von Tom und Luna sprühen vor Witz, Charme, Zweideutigkeiten, aber auch Ernsthaftigkeit und Gefühl. Kira Gembri schafft es wirklich gut, beide Seiten sehr authentisch rüber zu bringen und den ganzen Verlauf sehr realistisch zu gestalten (auch immer mit Datums- und Zeitangabe, damit man den zeitlichen Verlauf verfolgen kann). Hinzu kommt, dass es auch in diesem Roman einen ernsthaften Hintergrund zu Toms Einsamkeit gibt. Erst macht es den Anschein als sei er der typische klischeehafte Programmierer, der im stillen Kämmerlein, bei zugezogenen Vorhängen sein Dasein fristet und keine sozialen Kontakte hat. Aber das das nur Klischee ist, kann ich – selbst Programmiererin – nicht oft genug sagen. ;) Bei Tom hat das aber tatsächlich einen anderen Grund.

Neben den vielen lustigen Momenten, die mir Lachtränen beschert haben, gab es aber auch viele Momente des Nachdenkens. Eines kam auf jeden Fall auch gut zur Geltung: eine reine Kommunikation per Schriftverkehr, birgt die große Gefahr der Missverständnisse. Man kann nun mal keine Tonlage per Mail versenden und so kann es beim Gegenüber ganz anders ankommen, als es gemeint war. Das passiert auch Tom und Luna, was wiederum zu monatelanger Funkstille führt. Als Leser war ich jedenfalls sehr mitgenommen und habe beiden Seiten gewünscht wieder zueinander zu finden.

Fazit: Ungewöhnliche Erzählweise, die meinen persönlichen Geschmack trifft. Sehr viel Humor, ernster Hintergrund und eine Prise Romantik vereinen sich zu einem realistischen Roman, der genau so auch dem echten Leben entsprungen sein könnte.

Gesamtwertung:

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